Roque Nublo, der markante Balsaltfelsen, ist das Wahrzeichen Gran Canarias. Vom Gipfel zieht ein Trail westwärts, welchen man lange in Erinnerung behalten wird.
Unser Taxi haben wir bereits am Vortag reserviert und mit fast deutscher Pünktlichkeit geht's wieder bergwärts in Richtung Pico de las Nieves. Da wir die Abfahrt vom Gipfel schon kennen, steigen wir direkt am Parkplatz beim Roque Nublo aus.
Den schmalen Trail zum Wahrzeichen der Insel teilen wir mit vielen Touris, welche die wenigen Höhenmeter bis zum Gipfel wandern. Deshalb spähen wir auch kritisch westwärts auf den S70 Trail: Keine Wandermassen, also los geht's.
Die Abfahrt vom Nublo hat immer wieder Ähnlichkeiten mit dem Slickrock in Moab, lange Lavaplatten, abgerundete Steine, dazwischen wieder Sandboden. Sehr abwechslungsreich und nur kurz technisch anspruchsvoll erreichen wir die GC60 Passstraße.
Diese queren wir direkt und klettern nun am Sendero Apolonio zunächst aufwärts. Der Trail ist breit und gut ausgebaut, zwingt uns aber immer wieder mal kurz aus dem Sattel. Traumhafte Ausblicke in Richtung Nordwesten begleiten uns bis zum Cruz de la Huesita.
Knapp 4 km Trail klingen banal, aber mit Fotostopps und Pausen sollte man für das Auf und Ab gut 1.5 Stunden einplanen. Gut, dass die meisten Höhenmeter nun erledigt sind.
Ob der nun folgende Trail namens Angela Moreno der berühmten spanischen Schauspielerin gewidmet ist, konnte ich nicht recherchieren, aber der kurvenreiche, super rythmische Trail lässt die Strapazen der Kamm-Querung sofort vergessen sein. Links am Nina-Stausee vorbei, bietet der letzte Abschnitt vor der Ortschaft Soria nochmals einen krönenden Abschluß.
Wir machen halt im Gasthof Casa Fernando und rollen den Rest unserer Tour auf asphaltierten Straßen zurück nach Playa del Inglés.
Meist technische Anstiege auch kurz schiebend/tragend
Durchwegs Trails im S1 bis S2 Niveau
Das erste Drittel der Tour macht richtig trailsüchtig.
Panoramablick vom Gipfel und in tiefe Canyons
So kann es auf der Insel weitergehen.
Anstrengend, aber lohnenswert
Die Bergkämme und Canyons in Gran Canaria fordern Kondition und Konzentration. Eure Trinkblase sollte gut gefüllt sein. Lasst es in den Anstiegen ruhig angehen und genießt die abwechslungsreichen Trails.
Der sandige Untergrund kommt dem Vinschgauer Sonnenberg recht nahe. Wer von zuhause aber eher schlammigen Matsch gewohnt ist, sollte vorsichtig sein.
Matze